Abgesagt: Geflüchtete aus der Ukraine als potentielle Nebenkläger*innen und/oder Zeug*innen in nationalen/internationalen Strafverfahren

Veranstaltungstipp! Zwei bunte Halbkreise und das Logo vom Flüchtlingsrat RLP e.V.
5. Oktober 2023
18:00 - 21:00 Uhr
Ort: ZOOM

Die Zahl der Ermittlungsverfahren zu Kriegsverbrechen wächst in der Ukraine nahezu täglich. Dabei geht es um gezielte Angriffe des russischen Militärs auf die zivile Infrastruktur, um die Ermordung von Zivilisten, um Folter, sexuelle Gewalt und die Verschleppung von ukrainischen Kindern und Jugendlichen. In mehr als 67.000 Fällen wird derzeit gegen russische Akteure wegen Kriegsverbrechen ermittelt. 25 russische Kriegsverbrecher sind bereits verurteilt. Die Europäische Union unterstützt die Ukraine bei der juristischen Aufarbeitung. Expert*innen aus mehr als 14 Ländern arbeiten mit dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zusammen, das für Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuständig ist. Seit Juli 2023 gibt es das Internationale Zentrum für die Strafverfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine. Auch in Deutschland ermittelt die Justiz wegen Gräueltaten, die in der Ukraine begangen wurden und werden. Inzwischen hat allein das BKA laut tageschau.de über 70 Zeugen vernommen und ca. 300 Hinweise erhalten.[1]

Angesichts der über 1Million Menschen, die im Kontext dieses Krieges hier in Deutschland Zuflucht gefunden haben, ist diese Zahl noch erstaunlich gering. Der Infoabend möchte darüber informieren, was nach dem Völkerstrafrecht strafbar ist und welche Möglichkeiten Betroffene des Ukraine-Krieges haben, sich an nationalen und internationalen Strafverfahren zu beteiligen.

Folgende Themen werden besprochen:

  1. Was ist grds. strafbar nach Völkerstrafrecht und wer verfolgt solche Straftaten?
  2. ICC
  3. Bundesrepublik Deutschland
  4. Der Krieg in der Ukraine und das Völkerstrafrecht
  5. Die Ukraine und der ICC
  6. Die aktuelle Situation in der Ukraine
  7. Der ICC Haftbefehl gegen Putin ua und seine Bedeutung
  8. Welche Möglichkeiten haben Opfer des Ukraine-Krieges, sich an nationalen und internationalen Strafverfahren zu beteiligen und welche Perspektiven sind damit verbunden?
  9. Opferbeteiligung am ICC
  10. Opferbeteiligung in Deutschland

Dabei soll dann in Teil C. ganz konkret und praktisch – anhand von Formularen, Abläufen, Kontaktadressen etc. - aufgezeigt werden, wie man sich beim ICC bzw. BKA melden und registrieren lassen kann und wie das Verfahren dann weitergehen könnte, mit welchen konkreten individuellen Perspektiven.

Über den Referenten:

Rechtsanwalt Jens Dieckmann ist seit 2011 am ICC zusammen mit einer senegalesischen Anwaltskollegin vom ICC berufener anwaltlicher Vertreter von insg. 103 Victims aus 6 verschiedenen afrikanischen Ländern, die vom ICC als beteiligungsberechtigte Victims im sog. ICC-Banda-Case (Sudan/Darfur) anerkannt worden sind.

Zielgruppe:

Geflüchtete selbst und/oder für Institutionen, NGOs, Ehren- und Hauptamt, die mit und für Geflüchtete aus der Ukraine speziell arbeiten. Die Veranstaltung wird auf Deutsch statt finden, eine Dolmetscher:in wird für Nachfragen anwesend sein.

Anmeldung:

Um eine Anmeldung wird aus organisatorischen Gründen gebeten. Anmeldungen an anmelden@fluechtlingsrat-rlp.de.

Die Veranstaltung ist kostenlos. Um Spenden wird gebeten:

Als unabhängige Organisation finanzieren wir uns durch Spenden, Projektmittel und Mitgliedsbeiträge. Tragen Sie mit einer Spende dazu bei, dass in Rheinland–Pfalz, eine solidarische Flüchtlingsarbeit bestehen bleibt.

Unser Konto:

Flüchtlingsrat RLP e.V.
Mainzer Volksbank
IBAN: DE39 5519 0000 0947 9510 18
BIC/SWIFT: MVBMDE55

Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.


[1] (Krieg gegen die Ukraine: 74 Zeugen, Hunderte Hinweise zu Kriegsverbrechen | tagesschau.de)

Wie Europa sich vor Geflüchteten abschottet – zur „Reform“ des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems und darüber hinaus.

3. August 2023
18:00 - 19:30 Uhr
Ort: ZOOM

Dr. Kerem Schamberger (medico international) am 03.08.2023 von 18:00 -19:30 Uhr: ZOOM

Die Abschottungspolitik der EU wird immer konkreter: Lager an den Außengrenzen, brutale Push-backs und die de facto Abschaffung des Recht auf Asyl werden in der Reform-GEAS zum Standard.

In der Reform wird die europäische Abschottungspolitik weiter vorangetrieben, jedoch bedeutet dies nicht, dass Menschen davon abgehalten werden zu fliehen, sondern vielmehr verschlechtert es die Lage der flüchtenden Menschen und führt zu massenhaften Sterben im Mittelmeer, in der Wüste Sahara und auf anderen Fluchtwegen.

Dr. Kerem Schamberger wird die GEAS-Reform kurz vorstellen, sie politisch einordnen und dann gemeinsam mit uns allen überlegen, wie es weitergehen kann, was wir, NGOs und Zivilgesellschaft, tun könnten, um Einfluss zu nehmen und andere zu sensibilisieren.

Deshalb wollen wir folgende Fragen diskutieren:

Was bedeutet die GEAS Reform für die Arbeit mit geflüchteten Menschen? Und wie könnte eine humane Migrations- und Flüchtlingspolitik aussehen?

Wie können wir konkret weitermachen und positiven Einfluss nehmen trotz GEAS Reform?

Die Veranstaltung findet über die Online-Plattform ZOOM und in deutscher Sprache statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung ist kostenlos, eure Spenden machen unsere Arbeit unabhängig.

Einwahldaten für ZOOM:

Link: https://us06web.zoom.us/j/82139969090?pwd=OWdLMy9QcnlkV3UybS9NMUVqVlUxZz09

Meeting-ID: 821 3996 9090
Kenncode: 806862

Plenum

7. November 2023
10:00 - 15:30 Uhr
Ort: ZOOM

Einladung zum Plenum des Flüchtlingsrates RLP am 7. November 2023

Der Flüchtlingsrat RLP e.V. lädt herzlich zum digitalen, landesweiten Vernetzungstreffen ein.

Wie immer ist jede und jeder Interessierte willkommen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Tagesordnung:

10:00 Uhr: Begrüßung

10:05 Uhr: Aktuelle Runde mit Kommentierung durch RA Jens Dieckmann

11:30 Uhr: Pause

11:45 Uhr: Vorstellung der Ombudstelle für Flüchtlinge in Köln – Beschwerdestelle zur Flüchtlingsunterbringung - Thomas Zitzmann

12:15 Uhr: Vorstellung Beschwerdemanagment in den AfAs in RLP – Maike Zander, Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und Dr. Herbert Fischer-Drumm, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion

12:30 Uhr: Aus der Anwaltspraxis: Fallbeispiel Beschwerdemanagement - RA Jens Dieckmann

13:00 Uhr Diskussion und Austausch

13:15 Uhr Pause

14:00 Uhr: Irak: Rechtsprechung & Rückführungen mit RA Jens Dieckmann

  • Aktuelle Rechtsprechung Irak, Entscheidungspraxis BamF
  • Rückführungen in den Irak – Konsequenzen für die Beratungspraxis
  • Am Beispiel Irak: Abschiebung steht an, wie geht es weiter? Welche Möglichkeiten gibt es jetzt?

15:30 Uhr Ende

Am Veranstaltungstag ist die Teilnahme über diese Zugangsdaten möglich:

Zoom-Meeting beitreten:

https://us06web.zoom.us/j/87357802369?pwd=HDLMEsFDURunuwmDwW30qukv5q6LOU.1

Meeting-ID: 873 5780 2369

Kenncode: 473477

Einwahl per Telefon nach aktuellem Standort:

        +49 69 7104 9922 Deutschland

        +49 69 3807 9883 Deutschland

        +49 69 3807 9884 Deutschland

        +49 69 5050 0951 Deutschland

        +49 69 5050 0952 Deutschland

        +49 695 050 2596 Deutschland

Anmeldungen sind nicht notwendig.

Nachfragen bitte an folgende Mailadresse: anmelden@fluechtlingsrat-rlp.de.