Einblicke in Geschichten, Bedingungen und Realitäten deutscher Abschiebehaft
„Die Würde des Menschen ist abschiebbar“…
…ist politischer Aktivismus und Wissenschaft. Erstmalig nimmt sich ein Band einer größeren sozialwissenschaftlichen Perspektive auf das Thema Abschiebhaft an.
Dieses Buch vereint politischen Bericht und Wissenschaft. Im Rahmen des politischen Aktivismus der Autor*innen gegen die Abschiebegefängnisse in Darmstadt und Büren entstanden Texte zu Haftbedingungen, Gerichtsakten, Isolationshaft sowie Erfahrungsberichte, Portraits und Gespräche mit Inhaftierten über ihre Ausschlusserfahrungen in Deutschland und ihren Herkunftsländern. Eingeleitet wird das Buch mit einer historischen Einordnung der Institution Abschiebehaft und dem aktuellen rechtlichen Rahmen. Somit dient es auch als eine Einführung in die Thematik Abschiebehaft. Es gibt Antworten auf die Fragen: Was ist und war Abschiebehaft? Wer ist davon betroffen? Wie verläuft der institutionelle Prozess der Abschiebehaft? Abschiebehaft ist nur als ein Teil der rassistischen politischen Ordnung zu sehen, durch die Menschen sozial ausgeschlossen werden. In der Analyse werden Theorien und Methoden der Kritischen Kriminologie, Kritischen Sozialen Arbeit, institutional ethnography, Rassismuskritik und des Postkolonialismus verwendet.
Sebastian Nitschke engagierte sich von 2017 bis 2020 bei „Community for all – Solidarische Gemeinschaft statt Abschiebegefängnisse“ in Darmstadt. Er hat Soziale Arbeit in Münster (BA) und Darmstadt (MA) studiert. Seine Texte sind im Rahmen dieses politischen Engagements und zunächst als Arbeiten für das Studium entstanden.
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung von der Soligruppe Inga, dem Flüchtlingsrat RLP e.V., der Rosa-Luxemburg.Stiftung und dem Asta der Uni Mainz.
Ingelheim
27.09 I 19:00 I Weiterbildungszentrum (WBZ) Raum 106
Mainz
28.09. | 19:00 I DGB-Haus